Faszination Auge von Dr. med. Ingrid Müller-Mackert
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Heilungsstadien des Auges
Im Folgenden wollen wir nun versuchen, den Weg zu einem besseren Sehen zu gehen, d.h. wir wollen versuchen, die verschiedenen Stationen aufzuzeigen, die durchschritten werden müssen, um wieder zum alten gesunden Zustand zurückzukehren.
STADIUM I: BEWUSSTSEINSPROZESSE
Um eine dauerhafte Rückkehr zum gesunden Sehen zu bewirken, ist zunächst eine Veränderung im Bewusstsein, d.h. auch in den Werten und Einstellungen gegenüber der Krankheit, zu erwirken. Dies bedeutet, wie in den oberen Kapiteln beschrieben, das Symptom wirklich als sinnhaft und aus mir heraus als Information für mich und meine Gesundheit zu verstehen. Damit einher geht das Erkennen von Erkrankungshintergründen, um daraus eventuelle Handlungskonsequenzen für das jetzige Leben zu ziehen.
Damit verbunden ist natürlich eine generelle Einstellungsänderung Krankheiten und Symptomen gegenüber, d.h. zu erkennen, dass sich die Symptomentwicklung sowohl in die negative, aber genauso auch in die positive Richtung vollziehen kann. Der Mensch ist also - im Gegensatz zur landläufigen Schulmeinung - nicht zwangsläufig zur kontinuierlichen Degeneration („ist ein Organ mal kaputt, so bleibt dies so, oder es wird noch schlechter“) verdammt, sondern erkennt das Symptom als Wegweiser seiner inneren Natur. Dann werden falsche - oder besser gesagt - lebensferne Haltungen, Handlungen oder Gefühle durch vitalere, lebensförderndere und damit gesündere ersetzt. Dies wiederum führt im Idealfall den Menschen in die Symptomfreiheit bzw. in ein vitaleres Leben zurück.
^ TOPSTADIUM II : AUGENMUSKELÜBUNGEN
Im Falle der Augenerkrankung ist der Stand der Forschung momentan so weit gediehen, dass vor allem mit Wilhelm Reich die Erkenntnis gewachsen ist, dass der sich entwickelnde Muskelpanzer als Schutzmechanismus gegenüber schmerzhafter Erfahrungen der Außenwelt dient, aber eben sich nicht ohne weiteres von selbst zurückbildet; selbst dann nicht, wenn die traumatisierenden Umstände verschwunden oder behoben sind, da die Verkrampfung im muskulären Bereich zu einer Art „Einrostung“ der Muskeln geführt hat. (Dieses Phänomen kennen wir auch aus der Chirurgie, wo nach Beinbrüchen die Muskulatur gleichfalls wieder auftrainiert werden muss).
Durch gezielte (AUGEN-)Übungen können aber die Muskeln ohne weiteres wieder in den alten funktionsfähigen Zustand gebracht werden und nach Beseitigung der symptomerzeugenden Energien ihre alte Arbeit wieder aufnehmen. Augenübungen gibt es mittlerweile sehr viele. Sie werden in spannenden und schönen Büchern angeboten. Es gibt auch Übungstonkassetten für die, die deutlich besser über den akustischen Kanal lernen. Oder Videokassetten, die das Medium Fernsehen nutzen, um dem Übenden möglichst angenehme und komfortable Lernumstände zu ermöglichen.
^ TOPSTADIUM III: BRILLENENTWÖHNUNG – ARBEIT MIT DER RASTERBRILLE
Durch konsequentes Augentraining kann innerhalb kurzer Zeit ein beachtlicher Erfolg im Bereich der Sehfähigkeit erzielt werden. Dieser Erfolg ist möglich durch eine schrittweise Entspannung der Augenmuskulatur, was dann langsam auch zu einer Regulierung der Augenachse führt. Problematisch ist dabei allerdings, dass durch kontinuierliches Tragen der alten Brille der alte Verkrampfungszustand der Muskulatur aufrechterhalten wird, denn die Brille wurde bei einer bestimmten Dioptrienzahl (= Maßeinheit für Sehschwäche) verschrieben, die mit einem bestimmten Verkrampfungszustand der Muskulatur einherging. Trainiere ich jetzt regelmäßig die Augenmuskulatur, kommt es allmählich zu einer Sehverbesserung, was dazu führt, dass durch die alte Brille nicht mehr scharf gesehen werden kann.
Es ist einsehbar, dass beim Sehtraining möglichst ohne Brille gelebt werden sollte, um den erübten Erfolg nicht wieder zunichte zu machen. Da wir Menschen aber in einer „funktionierenden Leistungsgesellschaft“ eingebunden sind, ist dies meist nicht möglich. Abhilfe schaffen könnte nun eine Brille mit leicht verringerter Dioptrienzahl, sodass sich der Übende der schwächeren Brille entgegenübt und jede Muskelentspannung dem Klarblick durch die schwächeren Gläser näher bringt.
Man kann aber auch eine sogenannte “Rasterbrille“ benutzen, die von einem Augenarzt entwickelt wurde, um genau diese Überbrückungszeit besser bewältigen zu können.
Die erstaunliche Wirkungsweise der Rasterbrille liegt an folgendem:
1) Durch die kleinen Löcher wird (nach dem Lochkameraprinzip) auch beim Fehlsichtigen schon ein erstaunlich scharfes Sehen ermöglicht, so dass viele Alltagstätigkeiten mit dieser Hilfsbrille bewältigt werden können.
2) Die Rasterbrille hat keine geschliffenen Gläser. Damit wird der Seherfolg durch die Sehkraft der eigenen Augen erwirkt.
3) Der Übungserfolg wird durch die Rasterbrille nicht beeinträchtigt, da sie dem Auge keine Dioptrienschärfe aufzwingt.
4) Durch die kleinen Raster wird die Augenmuskulatur außerdem angehalten, kleine Staccato-Bewegungen durchzuführen, wodurch der gerade bei der Kurzsichtigkeit übliche Starrblick durchbrochen wird.
Folge ist eine kontinuierliche Muskelarbeit, eine bessere Durchblutung, ein besserer Schlackenabtransport und damit ein schnellerer Entspannungseffekt der Augenmuskulatur. Für Übungsfaule wird diese Brille zur natürlichen Hilfe, da allein durchs Tragen die Muskeln geübt werden. Insgesamt gesehen ist aus der Kombination Bewusstseinsveränderung, Einsatzes von Augenübung und Rasterbrille ein guter und schneller Weg aus der Fehlsichtigkeit heraus möglich. Aber immer daran denken: mit Lust und Laune entspannen, denn nur Freude und Lust hält die Entspannung der Muskulatur aufrecht. Dies ist von Haus aus das Prinzip, mit dem sich viel besser leben lässt als mit Leistungsdruck und Stress.
Augentraining mit der Rasterbrille -
eine intelligente Alternative bei Sehschwächen