Faszination
Auge von Dr. med. Ingrid Müller-Mackert
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„Wär’ nicht das Auge sonnenhaft - nie könnt’ die
Sonne es erblicken „
(Goethe)
Ist Fehlsichtigkeit unser Glück?
Begeben wir uns einfach mal in die Position eines unabhängigen, weisen Betrachters, der unser Weltgeschehen aus der Ferne betrachtet. Wenn dieser nun versuchen wollen würde, das in der Menschheit durch die Technisierung enstandene Ungleichgewicht in die männlich-patriarchale Richtung möglichst wieder auszugleichen, dann wäre es ein genialer Schachzug, das Sinnesorgan zu blockieren, das diese technische Entwicklung trägt und möglich macht.
Denn ließen sich die Menschen der heutigen Zeit auf ihre Symptome besser ein, würden sie im Einlassen darauf erst einmal spüren, welchen Sinn das Symptom mit sich bringt ; und in der weiteren Folge würden sie erfahren, daß durch diese gemachten Erfahrungen das System Mensch sich selber regulieren könnte.
^ TOPAlles Schmerzhafte versinkt in der Unschärfe
Im Falle der Fehlsichtigkeit des Organs AUGE würde folgendes passieren:
Man erlebt draußen in unserer Welt die Schmerzen, die durch ein männlich-patriarchales,
trennendes (visuelles) Weltbild entstehen.
Das kann z.B. bedeuten, daß wir durch unser Aussehen (beispielsweise
rote Haare oder Körper zu dick, zu dünn, zu lang etc. ...), durch
unsere Leistungen (schlechte Noten in der Schule, geringer Verdienst im Berufsbereich,
keine höhere Schulbildung) oder durch unsere Werte (vegetarisches Leben,
philosophisch alternative Lebensansätze, kulturelle Andersartigkeiten)
aus dieser leistungsbestimmten Norm herausfallen, uns ausgeschlossen fühlen
und dies schmerzlich als Ungeliebtsein erleben.
Irgendwann kann und will man diesen Schmerz des Ungeliebtseins nicht mehr ertragen. D.h. man will nicht mehr hinschauen, nichts mehr sehen - man wird fehl-sichtig (bzw. das Bewußtsein des Menschen entschließt sich, durch das Symptom dem Menschen zu vermitteln, daß in der Seele die Schmerzgrenze erreicht ist und mehr nicht ertragen werden kann.)
Wir sehen dann z.B. bei der Kurzsichtigkeit nur noch ein kleines Feld um uns herum klar und deutlich. Alles andere, sprich alles Schmerzhafte der äußeren Welt, versinkt in der Unschärfe.
Eine heilsame Welt der Sinne Würden alle Menschen jetzt, die diese Symptome tragen, keine Brille aufsetzen, würden sie also auf eine äußerliche Symptombeseitigung verzichten und sich richtig mit ihrem Symptom beschäftigen, würde unsere Welt sofort von heute auf morgen einen anderen Charakter bekommen: Das Lebenstempo wäre viel langsamer, man würde auf Grund der Sehunsicherheit viel vorsichtiger und behutsamer miteinander umgehen, man würde sich mehr anfassen müssen, um sich besser zu erkennen, plötzlich würde man die anderen (bislang unterdrückten) Sinnesorgane wieder mehr benötigen, um sich in der Welt zurechtzufinden (Hören, Riechen, Tasten, Fühlen)... etc.
Viele Arbeitsprozesse könnten nicht mehr so ablaufen wie bisher (Autofahren wäre sehr eingeschränkt, die ganzen technisch-organisatorischen Tätigkeiten wären sehr behindert usw.)... Alles wäre langsamer, menschlich näher, sinnlicher, mehr auf die weibliche, fühlende Seite des Lebens verlagert... und wenn es 90% einer Population betreffen würde, wäre der Effekt ganz enorm.
Damit hätte das Symptom der Fehlsichtigkeit die Menschen in selbstregulativer Form wieder auf den richtigen Weg gebracht. Spinnt man diesen Gedanken weiter, so könnte man auch schließen, daß das Symptom der Fehlsichtigkeit sich langsam zurückbildet, weil es sein Ziel, nämlich den Schutz der betroffenen Person erreicht hat - eben durch die Verwandlung der schmerzverursachenden Umwelt in ein menschenfreundlicheres und integrativeres Lebensumfeld.
Symptomverdrängung Brille
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Im Gegensatz zu dieser erfreulichen Vision sieht unsere Wirklichkeit aber anders aus: Kaum tritt das Symptom der Fehlsichtigkeit ein, wird sofort, ohne auch nur in geringstem Maße den hintergründigen Auslöser miteinzubeziehen, das Symptom "symptomatisch" beseitigt und dem betroffenen Menschen wird eine Brille verpaßt. Die innerseelisch-bewußtseinsmäßige Absicht, Schutz vor dem äußeren Schmerz zu suchen und den Menschen andere Wege gehen zu lassen, wird ignoriert. Der betroffene Mensch wird also gezwungen, wieder in diese schmerzliche, verletzende und (ab-)wertende Welt hineinzuschauen, in ihr zu leben, sie zu ertragen. Aber der Organismus war ja schon zuvor am Rande des Erträglichen.
So läßt er abermals die Sehfähigkeit verschlechtern, um den ursprünglichen Zweck wieder zu erreichen. Der betroffene Mensch stellt diese Symptomverschlimmerung fest, geht zum Augenarzt und bekommt von ihm eine stärkere Brille. Dieser Vorgang erscheint aber dem Augenarzt ganz normal, da die Verschlechterung des Augenlichts kritiklos als Degenerationserscheinung des Menschen hingenommen wird. Sie wird nicht als Ausfluß einer mißverstandenen und fehlgelaufenen Kommunikation zwischen dem Körper und dem Bewußtsein des Menschen verstanden. Nur so kann man sich die stetigen Symptomverschlechterungen erklären. Dies bezieht sich natürlich auf alle körperlichen Bereiche und nicht nur auf die Augenebene. Der Zielrichtung des Symptoms wurde keinerlei Rechnung getragen; die dahinterstehenden unbewußten Handlungsenergien müssen weiterhin wirksam bleiben...
^ TOPFehlsichtigkeit - ein ausausweichliches Schicksal?
Es stellt sich doch nach den vorangegangenen Betrachtungen die Frage, auf welchem Wege denn nun die Fehlsichtigkeitssymptome so ohne weiteres von gut zu schlecht, von schlecht zu schlechter, von ganz schlecht wieder zu gut verschoben werden können, so, als ob dies im Körper überhaupt kein Problem ist. Und das steht aber doch wahrlich im Gegensatz zum unausgesprochenen Dogma der Schulmedizin, dass Organe, die einmal in ihrer Funktion zerstört sind, sich normalerweise nur noch in Richtung Degeneration entwickeln. Außerdem stünde dies in einem krassen Gegensatz zu den Aussagen der Augenheilkunde, dass viele Augenprobleme (zu kurze oder zu lange Augäpfel etc. ...) in der Familie genetisch vererbt seien und daher sowieso nichts zu machen wäre. Dass also die Symptome zwangsläufig erscheinen, ohne dass der Betroffene etwas dafür kann, noch dass er etwas tun könne, um die negative Entwicklung der Erkrankung aufzuhalten.